Donnerstag, 20. September 2012

Der Quadrater Kalkbrandofen

Schon in der Kupferzeit (ca. 2.500 v. Chr.) wurde oberhalb Quadrat (Ortsteil von Partschins) Marmor gebrochen. Dies zeugen 4 Menhire, die vom Heimatforscher Matthias Ladurner-Parthanes 1932/42 am Töllgraben bei Plars entdeckt wurden. Es handelt sich um figurative Steinsäulen, grob zugehauen, die senkrecht im Boden aufgestellt wurden und Helden oder große Ahnen darstellen sollten. Die Langsteine sind ein Beweis dafür, dass unsere Gegend schon vor 4.000 Jahren besiedelt war. Es wird wohl nie geklärt werden, wie die Urbewohner die rätselhaften, teils über tausend Kilogramm schwerden Kultsteine, die im Archäologiemuseum von Bozen zu bewundern sind, vom Quadrater Bruch transportiert worden sind. Auch die Römer holten sich die Marmorblöcke und schufen u. a. den Rablander Meilenstein (46 n. Chr.). Etwas oberhalb des Kalkbrandofens wird heute noch Kalkstein abgebaut.

Lesen Sie hier mehr über die Bedeutung des Ortsteils Quadrat.
Zurück zum Kalkbrandofen: um den Quadrater Kalkbrandofen vor dem Vergessen zu bewahren, wurde das Bauwerk vor einigen Jahren wieder freigelegt (in der Zwischenzeit war er von Bäumen und Sträuchern derart überwuchert, dass er nur mehr schwer auffindbar war). Dieser Kalkofen am Mahlbachweg dürfte landesweit einer der größten und interessantesten sein. Er ist noch vollständig erhalten. Die Vorgangsweise zum Kalkbrennen ist folgende: zuerst werden die Kalksteine gesammelt und zum Ofen transportiert, im Ofen werden sie gebrannt und anschließend mit Wasser "gelöscht". Der Kalk wurde dann für Anstriche und Mörtel (1/3 Sumpfkalk + 2/3 Sand + Wasser) verwendet. Bis 1880 war der Kalkbrandofen auf Quadrat in Betrieb.

Bei einer Wanderung (Almen-Runde) oder einer Biketour am Nörderberg (MTB-Wege ausgeschildert - tolle Trails!)  unbedingt vorbeischauen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen