Freitag, 28. März 2014

Die Schule am Partschinser Sonnenberg

Aus dem historischen Bilder-Archiv von Hans Gorfer
1907 wurde erstmals über eine Schule am Sonnenberg berichtet. Dem Bericht im "Das Volksschulwesen in Tirol von J. Hausotter war folgender Text zu entnehmen: "nicht systemisierte, einklassige, gemischte Schule, betreut von der Aushilfslehrerin Theresia Mitterhofer Ennemoser aus Partschins (ohne Zeugnis).
In dieser Zeit war die Sonnenberger Schule am Oberwieshof auf 1.334 Höhenmetern untergebracht - die Bauernstube diente als Klassenzimmer. Einer der Schüler damals, Josef Sprenger (1901-1992) vom Breitebenhof am Gairegg hat seine Erinnerungen daran erzählt: "Es kam der Tag, an dem ich die Schulbank drücken musste. Ich besuchte die kleine Bergschule am Oberwieshof. Wir Schulkinder brauchten von unserem Heimathof Breiteben nach Oberwies eine gute Stunde. Der Schulweg war nicht immer ein Vergnügen, vor allem im Winter, wenn der schmale Steig vereist war. Besondere Vorsicht war bei Lawinengefahr geboten, denn im Schindeltal, das wir überqueren mussten, donnerten des Öfteren Lawinen herab.
Aber wir Bergerkinder wussten uns zu helfen. Einer der größeren Buben musste Wache halten, während die anderen möglichst schnell den tiefen Graben überquerten. Es waren aber ganz sicher unsere Schutzengel, die uns dabei beschützten. Das Mittagessen, das uns die Mutter mitgab, durften wir auf dem Oberwieshof, wo meine Tante Bäuerin war, auf dem großen Herd aufwärmen. Für die Schüler von der ersten bis achten Klasse gab es nur ein Klassenzimmer. In meiner Schulzeit besuchten 28 bis 35 Schüler die Bergschule. Sie kamen vom Partschinser und Naturnser Sonnenberg. Daher wurde der Religionsunterricht abwechselnd von einem geistlichen Herrn von Partschins oder Naturns erteilt. Ich erinnere mich noch gut an meine Lehrerin, die "Mentl Thres" (Theresia Mitterhofer Ennemoser, 1888-1967), die mich alle acht Jahre unterrichtete. Trotz der mageren Zeiten sind mir viele schöne Erinnerungen aus der Schulzeit geblieben."

Auszug aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig
Ewald Lassnig, Autor des Dorfbuches, hat 1963/64 selbst als Lehrer 23 Erstklässler in der Wohnstube des damaligen Pfarrers Jakob Kofler in Partschins unterrichtet. 

Dienstag, 25. März 2014

Rauhe Nächte zur Blütezeit





Durch die für heuer früh erwartete Apfelblüte stehen den Bauern unbequeme Nächte bevor.

Die Landwirte sind aber gut organisiert und wer für die nächsten Nächte eingeteilt ist, kann sich schon mal warm anziehen.

Sobald die Temperaturen in der Nacht unter 0°C fallen, wird Frost-Alarm gegeben und die Beregnungsanlagen in Gang gesetzt.



















Was für uns "Nichtbauern" ein absolut-gigantisches Naturschauspiel ist, bereitet den Bauern schlaflose Nächte und Sorge um die Ernte im Herbst. 

Wie in einem Cocon aus Eis werden die zarten Blüten vor Frost geschützt. 



















Ein traumhaft-schöner Anblick ist das Schimmern im ganzen Tal, wenn im Licht der Morgensonne die Eiszapfen diamanten funkeln. Ein unvergessliches Erlebnis, das es nicht alle Jahre gibt!

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Montag, 24. März 2014

Der Frühling ist schön!



Betrachtet das Erwachen des Frühlings und das Erscheinen der Morgenröte!

Die Schönheit offenbart sich denjenigen, die betrachten.

Khalil Gibran







Freitag, 21. März 2014

Das Partschinser Lied


An des Zielbachs frischen Düfte,
an der reinen Wasserquell',
wo der Frühling seine Düfte
breitet milde, klar und hell,
steht die schöne Goldeggfeste
und ein Dorf, Partschins genannt.
Höret nun hiervon das Beste,
sei es euch auch wohl bekannt.

Schöne Blumen, Früchte, Bäume,
auch Getreide vielerlei,
wachsen zwischen Zielbachs Steine,
Gottes Segen ist dabei.
Sieht man auch die Wasserfalle,
und des wilden Joches Hut,
unter süßem Musikschalle
lebet fröhlich Nachbarsblut.

Maierhof und an der Leiten,
bei den Hubern, Wegern auch,
nennt man es seit alten Zeiten,
Landsmanns Fleiß ist auch im Brauch.
Das bezeugen schöne Wiesen,
Äcker, Gärten, jedes Haus.
Wollt ihr dieses Dorf begrüßen,
windet einen Blumenstrauß.

Viele schöne Kirchensachen,
in der schönen Pfarrkirch' dort,
ließ Baron von Goldegg machen,
Gott vergelt's! Ist unser Wort.
Hört man ja mit lauten Worten,
Heil den Priestern, uns're Zier!
Goldegg brauchten mehrer' Orten,
danken wollen wir dafür!

Was wohl jeder wünscht zu haben,
was Gott einem Menschen gibt,
mit Talent und andern Gaben,
sind Partschinser sehr beliebt.
In dem Dorf, auf allen Seiten,
sei der Friede stets mit dir,
schöne Töne hört man läuten,
Gottes Segen wünschen wir.

Josef Angerer, am 30.03.1868

Montag, 17. März 2014

Der Teufel und der Schneider




Einst war ein Schneider aus Partschins am Dursterhof auf der Stör. Als er der Bäuerin beim Ausbuttern heimlich zusah, entdeckte er, dass sie den Rührstab beim zweiten Rührgang mit einer Art Salbe bestrich. So konnte sie aus der "Küblmilch" (Buttermilch) noch einmal Butter herstellen.

Auf den eigenen Gewinn bedacht, entwendete der Schneider aus der Schachtel eine Portion Salbe, trug sie nach Hause und beschmierte damit insgeheim den Rührstab seines Butterfasses. Des Schneiders Frau erzielte danach, ebenso aus Buttermilch, eine Unmenge Butter, ohne zu wissen wie das geschehen konnte.

In der folgenden Nacht klopfte der Teufel ans Fenster und forderte den Schneider auf, in einem besonderen Buch zu "unterschreiben". Der verdutzte Mann überlegte eine Weile und trug dann nicht seinen, sondern den Namen Jesu ein.
Jetzt hatte der Teufel die Macht über das Buch verloren und musste es zurücklassen. Als der Schneider das Teufelsbuch durchblätterte, entdeckte er darin auch die Unterschrift der Dursterbäuerin, welcher er die Teufelssalbe gestohlen hatte.

Der Schneider brachte das Buch zum Pfarrer, der ein Feuer aus geweihten Palmbuschen entfachte und es darin verbrannte.


Auszug aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig