Aus dem historischen Bilder-Archiv von Hans Gorfer |
In dieser Zeit war die Sonnenberger Schule am Oberwieshof auf 1.334 Höhenmetern untergebracht - die Bauernstube diente als Klassenzimmer. Einer der Schüler damals, Josef Sprenger (1901-1992) vom Breitebenhof am Gairegg hat seine Erinnerungen daran erzählt: "Es kam der Tag, an dem ich die Schulbank drücken musste. Ich besuchte die kleine Bergschule am Oberwieshof. Wir Schulkinder brauchten von unserem Heimathof Breiteben nach Oberwies eine gute Stunde. Der Schulweg war nicht immer ein Vergnügen, vor allem im Winter, wenn der schmale Steig vereist war. Besondere Vorsicht war bei Lawinengefahr geboten, denn im Schindeltal, das wir überqueren mussten, donnerten des Öfteren Lawinen herab.
Aber wir Bergerkinder wussten uns zu helfen. Einer der größeren Buben musste Wache halten, während die anderen möglichst schnell den tiefen Graben überquerten. Es waren aber ganz sicher unsere Schutzengel, die uns dabei beschützten. Das Mittagessen, das uns die Mutter mitgab, durften wir auf dem Oberwieshof, wo meine Tante Bäuerin war, auf dem großen Herd aufwärmen. Für die Schüler von der ersten bis achten Klasse gab es nur ein Klassenzimmer. In meiner Schulzeit besuchten 28 bis 35 Schüler die Bergschule. Sie kamen vom Partschinser und Naturnser Sonnenberg. Daher wurde der Religionsunterricht abwechselnd von einem geistlichen Herrn von Partschins oder Naturns erteilt. Ich erinnere mich noch gut an meine Lehrerin, die "Mentl Thres" (Theresia Mitterhofer Ennemoser, 1888-1967), die mich alle acht Jahre unterrichtete. Trotz der mageren Zeiten sind mir viele schöne Erinnerungen aus der Schulzeit geblieben."
Auszug aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig
Ewald Lassnig, Autor des Dorfbuches, hat 1963/64 selbst als Lehrer 23 Erstklässler in der Wohnstube des damaligen Pfarrers Jakob Kofler in Partschins unterrichtet.
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