Mittwoch, 16. August 2017

Dr Vinschgr Dialekt




Über das ganze Land verteilt werden in Südtirol über 40 Dialekte gesprochen, die alle der südbayrischen Mundart zugerechnet werden. Die ausgeprägtesten davon finden sich im Pustertal, Sarntal, Ultental, Passeiertal und Vinschgau.
Der Vinschgau, früher Vintschgau – reicht vom Reschenpass im Westen bis zur Töll (Gemeinde Partschins) im Osten. Der Obervinschgau reicht von Reschen bis nach Laas, ab Schlanders abwärts beginnt der Untere Vinschgau. Ist im Passeiertal das „hou“ (gerne am Satzende) gebräuchlich, so ist es im Vinschgau das „sui“ oder „pa sui“. Was nichts Anderes als „sie“ und „bei ihnen“ bedeutet.

Ein durchaus gängiger Satz kann dann lauten: „Giahn mor in Eirta odr Pfinzta zu sui ai?“ (Gehen wir am Dienstag oder Donnerstag zu ihnen?)
Gibt es solche Eigenheiten, ist die Herkunft des Sprechers eindeutig zuordenbar. Oftmals ist die Herkunft einer Person aufgrund dialektaler Ausdrücke nur mehr für Experten klar erkennbar.
Der Vinschger Dialekt hat einen leicht melodischen Charakter. Die Intonation zu Beginn und Ende eines Satzes machen diese Mundart weicher, wenngleich sie im Talschluss ziemlich grob klingt.

Die dialektale Sprachentwicklung im Vinschgau wurde auch durch geschichtliche Einflüsse geprägt. So wurden viele Kinder aus den ärmsten Verhältnissen von März bis Oktober ins Schwabenland zum Arbeiten als Hütjungen, Mägde und Knechte zu Bauern geschickt (Schwabenkinder).  Diese wurden auch „Korrner“ (Zigeuner) genannt. Ernst Thoma hat den alten, traditionellen Vinschger Dialekt in musikalische Form gebracht. Sogar die Pusterer Musikgruppe „Titlá“ spielt/singt das Südtirol-weit bekannte Lied „Mai Maadele, Mai Tschuurale“ (Mein Mädchen, mein Lockenkopf), welches aus der Feder vom Vinschgauer Künstler Luis Stefan Stecher stammt.

Die Unterdialekte teilen sich im Oberen und im Unteren Vinschgau. So wird im Oberen Vinschgau das ausgeprägtere Vinschgerisch gesprochen, wohingegen im Unteren Vinschgau die weichere Aussprache gängig ist. Wenn die Schreibweise mit ei erfolgt, wird es auch als „e“ und „i“ gesprochen. Hingegen ai hängt zusammen und wird auch als „ai“ ausgesprochen. Beispiel: Neina [Nejna], Schaibaschlogn [Schaibaschlogn]. Im Oberen Vinschgau sind folgende Aussprachen im Gegensatz zum unteren gebräuchlich:
Obervinschgau - Untervinschgau
Zoch und Pfott – Monn und Frau
a Readl – a Weilele
Eirta und Pfinzta – Eirti/Pfinzti oder Dianschta und Donnersta (Dienstag und Donnerstag)

Pfrousln – Hagebutten
dert (dort) - zemm
Klaubauf – Klaubauf (Abschlussfest nach Apfelernte)
Fätzener – Vetzaner (früher besonders saurer Wein aus Vetzan)
Kraanawit – Kranebitt (Wacholder)
Schaibnschlogsunnta – Houlapfonnsunnta (Scheibenschlagsonntag-Hollerpfannensonntag [Feuer zum Winteraustreiben am Sonntag nach Lichtmess])
Rearn – plärrn (weinen)
Dr Neina – dr Opa (der Großvater)
Di Nandl – di Oma (die Großmutter)
Zmorgez – Zmorget (am Morgen)
Galing – galing (bald)
Häar – Hearr (Herr, die Pfarrer wurden gaistliche Häarrn genannt)
Tschött – Tschett (kleiner Teich)
Kobaswiirm – Kobiswirm (Raupen bei den Kohlköpfen)
Schworzplentnturt – Schworzplentnturtn (Buchweizentorte)
Weimerlan – Sultaninen
Hollawint – Oha
Woala – glei (gleich, sofort)
I kim gor it fuhdr – i kimm nit weitr (ich komme nicht voran)






Dienstag, 8. August 2017

Maria Schnee

Es gibt mehrere Wallfahrtskirchen, die "Maria Schnee" heißen. Der Weihetag ist jener von Santa Maria Maggiore am 05. August. Die erste "Maria-Schnee-Kirche" ist die Papstbasilicata in Rom.

Folgende Geschichte rankt um die Namensgebung: Im Jahr 358 soll einem römischen Paar  in der Nacht auf den 5. August die Jungfrau Maria erschienen sein. Ihm wurde gesagt, dass ihr Kinderwunsch in Erfüllung ginge, wenn sie ihr zu Ehren an jener Stelle eine Kirche errichten, wo am nächsten Tag Schnee liege. Am Morgen des 5. August soll die höchste Erhebung Roms, einem der 7 Hügel Roms, der Esquilinhügel, schneebedeckt gewesen sein.

Das junge Paar vertraute sich Papst Liberius an, welcher die selbe Erscheinung im Traum hatte. Die Kirche wurde erbaut und es soll sich wohl alles weitere so zugetragen haben.

Ein Kirchlein Maria Schnee gibt
es auf Aschbach, dem bezaubernden
Weiler oberhalb von Rabland.

Diese geht auf das Jahr 1695 zurück. Der kleine Bergweiler liegt auf 1.360 m, ist über Töll oder die Seilbahn Aschbach in Rabland erreichbar und ist beliebt bei Mountainbikern und Wanderern!

Montag, 7. August 2017

Wieder geöffnet: der Sonnenberger Panoramaweg ab Partschins


 Seit letzten Donnerstag ist es amtlich: der Sonnenberger Panoramaweg vom Winklerhof in Partschins bis nach Naturns ist offiziell wieder geöffnet.

Nachdem der Bau der Trassenänderung sehr gut angenommen wurde, wurde nun auch von den Technikern die Freigabe zur Öffnung des Sonnenberger Panoramaweges gegeben.

Oftmals brauchen Dinge etwas mehr Zeit, wenn man bedenkt, dass eine Schutzgalerie oder eine Hängebrücke, wenn sie gebaut worden wären, jetzt wohl nicht mehr oder noch nicht bestehen würden. 

Wir danken allen für ihre Geduld und danken all jenen, die dazu beigetragen haben, dass der Panoramaweg von Partschins nach Naturns wieder begehbar ist. 

Herzlichen Dank an die Grundeigentümer Walter Laimer und Walter Gamper, an die Fa. Dr. Ing. Siegfried Pohl/Thomas Tschenett, das Bauunternehmen Gögele GmbH mit seinen Mitarbeitern, an das Team rund um den Hubschraubertransport, mit dem wir mitgefiebert haben, der Gemeindeverwaltung Partschins, dem Amt für Tourismus der Prov. Bozen, sowie allen, die zur Realisierung der Trassen-Neuerrichtung am Sonnenberger Panoramaweg beigetragen haben!