Donnerstag, 30. Mai 2013

Gerichte mit Geschichte aufn Berg und in Tol

Partschins steht derzeit ganz im Zeichen typischer regionaler Gerichte, zubereitet nach Großmutters Rezepten. Insgesamt 14 Berggasthäuser, Buschenschänken und Jausenstationen nehmen an dieser Veranstaltungs-reihe teil und kredenzen an bestimmten Tagen Speisen, die man ansonsten nicht alltäglich auf ihrer Speisekarte vorfindet.

Wildschau vom Birkenwald-Fenster aus
So z. B. Wildgreaschtl mit Krautsalat, Brotkiachl, Krapfen, Brotsuppe, Brennesselknödel, Apfelkiachl, Scheiterhaufen, Schwarzplentene Spatzlen, Brennsupp, Muas, Saure Supp, Frigelesupp, Bockenes mit Knödel, Schwarzplentene Knödl, Gamssuppe, Erdäpflribl, Kniakiachl und gar einiges mehr!

Als Beilage wird gemütliche Ziachorgl-Musik unplugged (Ziehharmonika-Musik so wie früher) kredenzt.

Zwei dieser besonderen Tage im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Gerichte mit Geschichte" haben bereits stattgefunden - hier einige Schnappschüsse und einen kleinen Film dazu vom Graswegerkeller und vom Gasthaus Birkenwald.

Leckeres Wildgreaschtl
Schworzplentn-Turtn



Hartweizenspinatspatzlen


Brotkiachl von Grasweger-Mimi
















Die weiteren Termine für Südtiroler Gerichte mit Geschichte:

Dursterhof - 05.06. | Happichl - 06.06. | Hochganghaus - 15.06. | Vertigner Buschn - 15.06. | Wasserfall - 21.06. | Niederhof - 29.06. | Unterobereben - 05.07. | Zielalm - 07.07. | Nasereitschupf - 12.07. | Brünnl - 23.07. | Giggelberg - 24.07. | Prünster - 04.08.





Montag, 27. Mai 2013

Exotische Schönheiten am Wegesrand

Eine halbe Stunde Fußmarsch kann schon mal in 2 Stunden ausarten - wenn man nach einer jeden Kurve gleich so viele Farben und anmutende Blütenstände entdeckt. Da sind geduldige und ebenso für die Naturschönheiten begeisterte Begleiter erforderlich ...

Machen auch Sie sich auf den Weg - auf Entdeckungstour am Sonnenberg.

Sehen Sie hier eine Auswahl: So vielfältig kann die Foto-Ausbeute eines kurzen Spaziergangs am Sonnenberg sein ...

Hier klicken für die virtuelle Welt am Sonnenberg










Freitag, 24. Mai 2013

Kirchtagskrapfen

Es ist zwar noch einen Monat hin bis zum Patronziniumsfest in Partschins (Peter & Paul am 29.06.), dennoch ist es nie früh genug, das Rezept für die Kirchtagskrapfen zu testen.

500 g Mehl
3 Eigelb
75 g zerlassene Butter
1 Prise Salz und etwas Zucker
250 ml Milch und evtl. etwas Wasser
1 "Stamperle" Schnaps (Obstler) - dann sollten die Krapfen weniger fett werden (sagt man :-)

 
Die Zutaten mischen und zu einem mittelfesten Teig kneten. Danach für ca. 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen. Den Teig dann dünn ausrollen, Häufchen mit Marillenmarmelade (Kastanienmarmelade oder Mohnfüllung - nach was einem gerade ist) auf den Teig setzen und mit einem Teigblatt zudecken. Mit einem Teigroller rechteckige Krapfen schneiden. In heißem Fett ausbacken, auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit etwas Puderzucker bestäubt servieren.
Sie mögen nicht selbst backen?
Wir hätten da einen Vorschlag: Krapfen und noch viel mehr leckere Gerichte aus Südtirols Bauernkuchl!
 
 
 

Das Grantnweibele


Auf den Almen war es früher strenger Brauch, jeden Abend gemeinsam den Rosenkranz zu beten, um bei Gott den Schutz für Mensch und Tier zu erbitten. Am Eingang der Viehställe hingen die Bildnisse der Heiligen Martin und Anton, Viehpatrone der Rinder und Schweine. In jeder Sennhütte gab es ein Kruzifix, zudem standen geweihte Palmbuschen und Weihwasser bereit, um bei Unwettern einige Zweige davon ins Feuer zu werfen und Weihwasser zu sprengen.
Vor vielen Jahren lebten auf der Königshofalm Hirten, die auf diese frommen Bräuche nichts hielten. Besonders der Oberhirte war ein Gotteslästerer, der sämtliche religiöse Betätigungen verbot und alle Zeichen christlichen Glaubens auf der Königsalm entfernen ließ.
An einem heißen Sommertag kam das weitum bekannte Grantnweibele, eine ältere Frau, die sich mit dem Sammeln von Beeren, insbesondere "Grantn" (Preiselbeeren), aber auch von Heilkräutern und Pilzen ihren Lebensunterhalt verdiente, auf die Königshofalm. Da ein Gewitter im Anzug war, bat sie den Senner um Unterstand in der Almhütte und um einen kleinen Imbiss. Als Dank dafür versprach das Grantnweibele, bei der nächsten Wallfahrt für die Hirten und das Wohlergehen der Tiere auf der Muteralm 3 Rosenkränze zu beten. Doch der gottlose und hartherzige Mann geriet außer sich vor Wut und wies die Frau mit wüsten Beschimpfungen ab. Mit Betschwestern, Kräuterhexen und nichtsnutzigem Gesindel wolle er nichts zu tun haben. Wenn sie nicht sofort verschwinde, werde er den bissigen Wachhund berbeirufen. Entsetzt über so viel Bosheit verfluchte die Alte die Muteralm und rief zornig: "Auweah, auweah, bold kuane Muterolm und kuan Mutersea!" Verbittert und tief traurig verließ die Abgewiesene die ungastliche Alm. Der Senner lachte nur über die seines Erachtens verrückten und lächerlichen Verwünschungen.
Der Fluch des Grantnweibeles ging jedoch wirklich in Erfüllung: In den folgenden Jahren wurde das Vieh auf der Muteralm immer häufiger von Krankheiten befallen und dezimierte die Bestände. Ausserdem gingen immer wieder heftige Gewitter nieder, bei denen einmal zwei Hirten vom Blitz tödlich getroffen wurden. Muren stürzten von der Gfallwand und Schwarzwand herunter und füllten nach und nach den Mutersee auf, bis sich darin kein Wasser mehr sammelte.
(Auszug aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig)

Hier klicken für die Wanderkarte, worauf die Muteralm noch gekennzeichnet ist (von Nasereit ins Zieltal)

Donnerstag, 16. Mai 2013

Die Seejungfrau von den Spronser Seen

Spronser Seen im Naturpark Texelgruppe












So unglaublich es klingt - es gibt eine Sage über die Seejungfrau in dieser Hochgebirgsregion - den Spronser Seen: Die Pfott vom Schiefersee (Pfott steht im Dialektausdruck für Mädchen, die Mädchen mögen den Ausdruck aber überhaupt nicht!).
Also: eine dieser Jungfrauen (die Pfott genannt wurde) lebte am Schiefersee und andere lebten hoch droben in den Spronser Seen.  "Mit langen Haaren bis auf den Boden und mit flossenähnlichen Füßen" wurden sie mehrmals bei den Seen gesichtet. Die Pfott habe manchmal Menschen, die sich ihr näherten, zugewunken und sie in den See hineingelockt. Es wird berichtet, dass sich das zuletzt im Jahre 1912 zugetragen haben soll.

Bei den Spronser Seen befinden sich Brandopferplätze, zahlreiche Schalensteine, offensichtlich alte Kultplätze.

Hier geht's zur geführten Wandertour zu den Spronser Seen, dem Herzstück des Naturparks Texelgruppe und immer einen Abstecher vom Meraner Höhenweg wert.

Montag, 13. Mai 2013

Holzdrahtlen


Das Holzschlägern in unserer Gegend ist nicht nur heute noch eine anstrengende Arbeit. Allerdings behilft man sich meist technischer Geräte und der Abtransport gestaltet sich um einiges einfacher. Nicht so zu früheren Zeiten. Da wo man nur zu Fuß hinkommt, kommen auch heut noch manches Mal althergebrachte Techniken (die nicht die schlechtesten waren) zum Einsatz. So das "Holzdrahtlen": die Hölzer werden mittels Seilwinde zu Tal gelassen. Sehen Sie selbst! Hier geht's zum Film

Traditionen und Brauchtum

Freitag, 10. Mai 2013

Himmlhöllfegfuier


Focknbliaml, Rotzklachl, Bettfetzer, Bluatschwitzer und Herrgottsbluat. Gar kuriose Übernamen haben viele heimischen Wiesen- und Heilblumen.
Dahinter verbergen sich Blumen wie Löwenzahn, Lärchensporn und Rote Lichtnelke . Mit "Er liebt mich, er liebt mich nicht, ..." werden heutzutage noch die weißen Blüten der Margerite gezupft. Früher ging es da weniger lustig zu, mit "Himml, Höll, Fegfuier, Himml ..." :-) . Darum heißt im Dialekt die Margerite auch Himmlhöllfegfuier.
 
 

Donnerstag, 9. Mai 2013

Das Kasermanndl

Links vom Zielbach bei Nasereit, im Kaserwald erkennt man auf einer Lichtung noch deutlich die alten Mauerreste des damaligen Hofes (Nasereiderhof erstmals 1285 urkundlich erwähnt). Im Kaserwald hauste einst in einer Höhle unter dem mächtigen Fuchsstein ein Wintersenner, das sogenannte Kasermanndl. Auch im Sommer ließ sich das "Nörggele" sehen, wenn man nach ihm rief. Mit dem Spruch "Kasermanndl mit dem langen Bart, kommt heraus, wenn Du Lust hast!", kroch es aus seiner Behausung. Zuweilen erschien der ulkige Knirps auf den Bauernhöfen von Tabland, erteilte gut gemeinte Ratschläge über Feldanbau und Ernte und über die Viehhaltung oder gab Auskünfte über die Wetteraussichten. Als guter Kenner der Heilkräuter wurde er oft bei Krankheiten bei Mensch und Vieh herangezogen. Für seine Hilfsbereitschaft verlangte das Kasermanndl keinen Lohn. Die Bäuerin musste ihm lediglich seine Lieblingsspeise, ein "Melchermuas" (Milch-Mus) zubereiten. Der ansonsten gutmütige und hilfsbereite Zwerg konnte nur unfolgsame Kinder nicht ausstehen. Wütend wurde er, wenn sie ihn neckten oder sich lustig über ihn machten. Dann entwickelte er ungeahnte Kräfte und nahm die Bösewichte "übers Knie". So brauchte eine Mutter, wenn die Kinder nicht gehorchten, nur zu sagen: "Sei schön brav, sonst rufe ich das Kasermanndl!"

(Eine der 51 Sagen aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig)
 

Dienstag, 7. Mai 2013

Der Toni

So wird die allseits typische Arbeitsbekleidung der Bauern auf dem Feld und im Stall genannt (im Dialekt: "Touni"). Den Overall gibts in blauer und in grüner Farbe. Der Toni im Bild hat seine besten Zeiten gesehen und hält nun freche Spatzen fern. Manchmal winkt er auch leicht mit dem weißen Taschentuch im sanften Frühlingswind ...

Zu Traditionen und Brauchtum finden Sie hier mehr ...