Am Greiterhof in Tabland war einst eine Magd bedienstet, die ihre Stallarbeiten so schnell fertig brachte, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Dabei war alles ordentlich, das Vieh sauber, kräftig und gesund, die Kühe gaben zudem die doppelte Menge Milch. Aufgehetzt von der neugierigen Bäuerin, schlich der Bauer in den Stadel, wo er durch das Futterloch in den Stall spähte. Da sah er, wie drei Nörggelen der Magd füttern, striegeln, bürsten und melken halfen.
Als der Bauer seiner Frau von den fleißigen Nörggelen berichtete, wurde sie neidisch auf die Stalldirn. Sie warf ihr vor, eine faule Dirn zu sein, da sie die Nörggelen für sich arbeiten lasse. Die ständigen Stänkereien und Meckereien der Bäuerin wurden schließlich unerträglich, sodass die Stalldirn zur nächsten Lichtmess (2. Sonntag im Februar) "schlenggelte" (Dienststelle wechselte).
Ihrer Nachfolgerin waren die Nörggelen nicht gut gesinnt, denn schon am ersten Tag wurde ihr der Melkstuhl weggezogen, dass sie hinfiel und die ganze Milch verschüttete. Fluchend und voller Zorn warf sie die Mistgabel in die dunkle Ecke, aus der sie schadenfrohes Gelächter hörte. Von nun an gab es jeden Tag ärgere Neckereien, bis die Frau genervt den Dienstort vor der Zeit verließ.
Die Kunde von den boshaften Nörggelen am Greiterhof verbreitete sich schnell. Die Folge davon war, dass die Bauersleute keine Dienstboten mehr fanden und daher die Stallarbeit selber verrichten mussten. Die Nörggelen waren jedoch für immer verschwunden.
Auszug aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig
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