Montag, 23. April 2018

Naturspektakel Apfelblüte

Apfelblüten, so weit das Auge reicht. Ganz Partschins, Rabland und Töll ist in ein weiß-rosanes Blütenmeer getaucht. Es duftet herrlich nach Frühling und Sonne und wenn man die Augen schließt, dann hört man das Summen der emsigen Bienen. Das Naturspektakel Apfelblüte fasziniert uns jedes Jahr aufs Neue und weckt in uns bereits eine kleine Vorfreude auf die knackigen Äpfel im Herbst.

Frostschutzberegnung in Partschins
Wussten Sie, dass die zarten Apfelblüten jedoch sehr kälteempfindlich sind? Da es im Frühjahr manchmal vorkommen kann, dass die Temperaturen nachts stark sinken, sind unsere Apfelbauern gefordert die Blütenpracht zu schützen. Die Kälte wird mit kaltem Wasser bekämpft und die sogenannte Frostschutzberegnung kommt zum Einsatz.
Beim Gefrieren der feinen Wassertröpfchen wird auf den Bäumen Kristallisationswärme freigesetzt, sodass die Blüten und Blätter in der Regel vor Frostschäden bewahrt werden. Die Zeit der Frostschutzberegnung bereitet unseren Bauern oft schlaflose Nächte. Egal zu welcher Uhrzeit, wenn die Frostwarnung losgeht, dann heißt es raus aus dem warmen Bett und rein in die Felder.
Am Morgen begrüßt uns dann ein Glitzermeer aus in Eis gehüllten Apfelblüten - ein faszinierendes Spektakel, auch wenn wir alle hoffen, dass die Frostberegnung nicht zum Einsatz kommen muss.
Übrigens: In früheren Zeiten wurde in den Feldern geraucht. Es wurden Öfen aufgestellt und ein stark rauchendes Feuer entfacht. Der Rauch wurde zwischen die Apfelbäume getrieben und sollte diese vor der klirrenden Kälte schützen.

Wenn sich die ersten Knospen öffnen, brummt und summt es überall. Die Bienen, aber auch andere Insekten, sind sehr wichtig für die Bestäubung der Blüten. Sie holen sich mit ihrem Saugrüssel den Nektar aus den Blüten und dabei bleibt der Blütenstaub an ihren Beinen hängen. Wenn die Bienen dann eine nächste Blüte besuchen, wird diese als "Nebeneffekt" bestäubt. Es kommt zur Befruchtung und aus der Blüte entwickelt sich ein Apfel. Klar, dass diese emsigen, scheinbar nie müde werdenden Insekten sehr wichtig für uns sind!
➜ Sie möchten mehr über die Bienen erfahren und wissen, wie Honig entsteht, oder wie ein Bienenvolk organisiert ist? Antwort auf solche und weitere Fragen gibt es beim geführten Ausflug in die Welt der Bienen und Imker in Partschins! Hier finden Sie alle Infos zur Veranstaltung "Emsige Bienen und fleißige Imker". 🐝


Kleiner Geheimtipp: Auf unserer Facebookseite finden Sie jedes Jahr das Apfelblüten-Tagebuch mit dem aktuellen Blütenstand in Partschins! Und Bäuerin Christine führt jeden Freitag durch die Partschinser Apfelbäume und weiht Sie in die spannende Welt eines Apfelbauers ein - bei der Partschinser Apfelführung.

Freitag, 13. April 2018

Eine Reise in die Vergangenheit: die Schlösser und Ansitze von Partschins


Die geheimnisvolle Magie der historischen Ansitze und Schlösser spüren. Bei einem Bummel durch die malerischen Gassen von Partschins fallen einem sofort die imposanten Bauten ins Auge. Der einzigartige Charme der Anwesen prägt den Ortskern und entführt uns auf eine Reise in die Vergangenheit...


Ansitz Gaudententurm

Der Edelsitz mit seinem idyllischen Schlossgarten stammt aus dem 12. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre wurde der Ansitz stark verändert und wird heute von Familie von Sölder bewohnt und bewirtschaftet. In der hauseigenen Hofbrennerei von Christine Schönweger werden edle Destillate gebrannt.

Tipp ➜ Einmal wöchentlich führt Christine ihre Fachkunst vor und lädt anschließend zur Verkostung ihrer Edeldestillate in den historischen Keller. Hier geht's zur Destillatverkostung.
🔒 Die privaten Innenräume sind nicht zu besichtigen.


Stachlburg

Der ehemalige Stammsitz der Herren von Partschins wurde 1282 erbaut. Der älteste Teil - der Turm, der angrenzende erste Wohntrakt, sowie der unterirdische Keller - stammt noch aus dieser Zeit. Die Stachlburg beherbergt heute das Bio-Schlossweingut ihres Besitzers Baron Sigmund von Kripp. Das Sortiment umfasst exzellente Bio-Weine wie Lagrein Kretzer rosé, Vinschgauer Vernatsch, Regent, Merlot, Vinschgauer Weißburgunder, Praesepium...um nur einige zu nennen.
Tipp ➜ Jeden Donnerstag können die ausgezeichneten Weine bei einer Weinverkostung gustiert werden. Hier geht's zur Veranstaltung.
🔒 Die Innenräume sind nicht zu besichtigen. 


Schloss Spauregg

 Der historische Ansitz aus dem 12. Jahrhundert wurde von der Trentiner Familie aus dem Geschlecht der Sporo ("von Spaur") erbaut. Heute ist Schloss Spauregg im Besitz der Nachkommen des Ritters Franz Ferdinand von und zu Goldegg und Lindenburg. Dieser gründete 1818 die Musikkapelle Partschins, welche 2018 ihr 200-jähriges Bestehen feiert. Außerdem importierte er einen Mammutbaum aus Kalifornien, welcher mit fast 50 m Höhe aus dem wunderschönen Park des Ansitzes ragt. 
🔒 Nicht öffentlich zugänglich.

Freitag, 6. April 2018

"Wasserwosser" marsch! Wassereinlass am Rablander Waalweg

Alle Jahre wieder wird das "Wasserwosser", das Wasser zum Beregnen der Wiesen und Obstanlagen, in den "Waalen" eingelassen. Diese uralten Bewässerungskanäle wurden einst von den Bauern angelegt, um zu Wasser zu kommen. Das kühle Nass wird von Bächen höhergelegener Täler abgeleitet und fließt - je nach Beschaffenheit des Geländes - in gegrabenen Erdkanälen, in Rinnen, die in Fels gehauen wurden und sogar in Holzrinnen, den "Kandeln".

3...2...1 Wasser marsch!
Unsere Waaler waren fleißig und haben den Bewässerungskanal vom Laub befreit und gesäubert, damit das Wasser wieder fließen kann. Seit heute begleitet uns wieder das fröhliche Geplätscher des "Wasserwossers" bei einem Spaziergang entlang des Rablander Waalwegs.

Hier können Sie unseren Waalern beim Wassereinlass über die Schulter schauen:

Mittwoch, 4. April 2018

Bauernregeln - Wettervorhersage mit der Natur

April, April, der macht, was er will.
Hat der April mehr Regen als Sonnenschein, so wird's im Juni trocken sein.
Wenn der April Spektakel macht, gibt's Heu und Korn in voller Pracht.  

Diese Reime sind nur einige von zahlreichen Bauernregeln, die über Generationen weitergegeben wurden. Die meist in Reimform gefassten Sprüche über das Wetter sind oftmals auf einen bestimmten Tag, auf die Namenstage von Heiligen oder auf einen einzelnen Monat gekoppelt.

Unsere Bauern sammelten über Jahrhunderte ihre Beobachtungen über das Wetter und hielten diese fest. Sie waren schon immer besonders vom Wetter abhängig und daher wurde dieses ständig beobachtet. Dabei fielen den Bauern gewisse Regelmäßigkeiten auf, wie beispielsweise in der Entwicklung von Obst und Gemüse. Um trotz fehlendem Wetterbericht den richtigen Zeitpunkt für die Saat oder Ernte zu finden, konnten sie mithilfe der Regeln das Wetter besser einschätzen.

Eine der bekanntesten Bauernregeln ist die des Siebenschläfertags am 27. Juni: "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag." Diese Regel trifft in weiten Teilen sogar zu, denn Meteorologen sehen in der Zeit von Ende Juni bis Anfang Juli tatsächlich eine Stabilisierung der Wetterlage, die dann meist über längere Zeit anhält.

Viele der Bauernregeln kommen auch heute noch zum Einsatz. Die einen mit mehr Wahrheitsgehalt, die anderen mit weniger. Obwohl manche laut den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Aberglauben gehören, steckt in einigen auch ein Fünkchen Wahrheit, denn sie beruhen auf den genauen Beobachtungen und Erfahrungen unserer Vorfahren.