Zur Orientierung: es ist ruhig da oben - von der Königshofalm auf 2.348 Höhenmetern im Zieltal (Sonnenberg, Abzweigung vom Meraner Höhenweg mitten im Naturpark Texelgruppe), die zur ehemaligen Muteralm gehörte, sind nur noch an 5 Stellen Reste von Baulichkeiten zu sehen. Die Stille und Einsamkeit, die verfallenen Mauern und das Rauschen des Rambaches laden zum Träumen ein. Hier die Legende zur Königshofsennerin: Auf der Königshofalm wohnte vor langer Zeit eine junge, hübsche Sennerin, auf die es so mancher Hirte und Jäger abgesehen hatte. Es war die Zeit des aufkommenden Alpinismus, und es verirrte sich auch manch schneidiger Bergsteiger in diese einsame Gegend. Die jungen Burschen konnten dem Liebreiz der Sennerin nicht widerstehen und ein Schäferstündchen auf der Königshofalm blieb nicht ohne Folgen. Es stellte sich Nachwuchs ein und die Sennerin entband. Sie bettete das Neugeborene in einen Korb und schickte den jungen Hütbub mit der kostbaren Last hinunter nach Partschins zum Pfarrer, um es taufen zu lassen. Der strenge Pfarrherr fragte sogleich, wer denn wohl der Vater des Kindes wäre - das müsse er wissen, sonst kann er es nicht taufen. Darüber konnte der Bub keine Auskunft geben und so musste er mit dem Kind wiederum den weiten Weg auf die Königsalm hinaufsteigen.
Er überbrachte der verdutzten Sennerin die Nachricht von der Forderung des Herrn Pfarrers. Da sagte diese zum Hirtenjungen: "Gehst noch einmal mit dem Kind zum Pfarrer hinunter und sagst ihm, sein Vater ist der 'Deutsche und Österreichische Alpenverein'. Erneut machte sich der brave Bub auf den Weg ins Tal hinunter zum Pfarrer. Als dieser von der Vaterschaft des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins hörte, war er zufrieden und spendete dem "Königshof-Seppele", wie es später allgemein genannt wurde, das Sakrament der Taufe. (Auszug aus dem neu erschienenen Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig)
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