Es gibt gar einige Leute, die den Namen Götsch, Forcher, Pircher und Gerstgrasser tragen. Ganz besonders aber in Partschins, Rabland, Töll.
Hier die Geschichte dazu: Ritter Randold von Partschins lebte im 14. Jh. und kämpfte gegen die Anhänger Ludwigs, dem 2. Gemahl der Landesfürstin Margarethe von Maultasch. Schwer verletzt entkam er mit knapper Not den feindlichen Rittern. Auf der Flucht vor ihnen fand er Unterschlupf bei seinen Untertanen. Sofort nach Randolds Flucht erstürmten Ludwigs Häscher dessen Burg Perzin, die heutige
Stachlburg, verhörten die Gattin Thusnelda und sperrten sie mit ihrem 3 Monate alten Söhnchen Willigis in eine dunkle Kammer. Sie raubten und plünderten und beschlagnamten Randolds schöne Besitzungen. Mehrere Wcohen musste Thusnelda mit ihrem Kind in trostloser Haft verbringen. Dann musste sie, verstoßen und verachtet, mit leeren Händen das Schloss Perzin verlassen. Sogar bei ihrem Bruder Thomas von Rabland fand sie keine Zuflucht mehr, weil er ihre Ehe mit Ritter Randold nicht billigte. Er hätte sie so gern mit Hans von Brandis vermählt.
Der Bauer von Pfoffagond fand seine verzweifelte Herrin am Ufer des Zielbaches und brachte sie mit ihrem Söhnchen Willigis ins Haus. Sie erfuhr, dass ihr Gemahl, den der Landesherzog geächtet hatte, als Bettler verkleidet, nach Schnals und übers Joch nach Matsch und schließlich bis nach Chur geflüchtet war. Unter großen Strapazen folgte sie ihrem Mann nach. Thusnelda ließ ihr Kind in Obhut und folgte unter großen Strapazen ihrem Manne nach. Ludwig von Brandenburg indes erfuhr von ihrem Aufenthalt und nahm die Verfolgung auf. Als schwäbische Handwerksleute verkleidet flüchtete das Paar, das sich fortan Georg und Emma nannte, in das Innere der Schweiz. Die Besitzer des Forcherhofes in Eich, in der Nähe von Luzern, nahmen die beiden Flüchtlinge freundlich auf und Georg und Emma fanden bei ihnen Arbeit und Unterkunft. Georg wurde Bauer auf dem nahegelegenen Götschengütl und wurde fortan "Götschen-Georg" genannt. Emma gebar drei Buben - Hadumar, Engelbert und Hartmann.
In Tirol hatte sich in der Zwischenzeit manches verändert: es kam zum Krieg zwischen Tirolern und Schweizern. Auf der Seite der Eidgenossen kämpften die 3 Götschen-Brüder. Hartmann wurde schwer verwundet. Sein Bruder Engelbert verfolgte den Täter, der in Richtung Götschengütl floh und dort um Schutz flehte. Er stürzte ins Haus und niemand, auch nicht Emma, hatten ihn erkannt. Zum Dank wollte er der Familie sein Schwert schenken. An den eingravierten Worten am Schwert erkannten die Eltern nun ihren Sohn Willigis aus Rabland. Hartmann genas bald und alle lebten für einige Zeit beisammen am Götschengütl. Willigis und seine Eltern erzählten oft und gerne von der Schönheit und Fruchtbarkeit ihrer Heimat im Etschtal. Nachdem Georg und Emma gestorben waren, beschlossen die 4 Brüder in die Stammheimat ihrer Eltern zurückzukehren. Dort angekommen, konnten sie keine Ansprüche mehr auf den väterlichen Besitz erheben und wollten als freie Bauern leben. Herzog Friedrich mit der leeren Tasche, der inzwischen Landesfürst geworden war, belehnte sie mit
4 Höfen oberhalb Partschins.
Der älteste, Willigis, erhielt den Eggerhof und nannte sich nach dem Götschengütl in der Schweiz, fortan Götsch. Der 2. Sohn Hadumar, in Forch bei Eich geboren, bekam den Hof Rawein und nannte sich Forcher. Der Sohn Engelbert war auf dem Götschengütl am Birkenhain zur Welt gekommen. Daher nahm er den Namen Pircher an. Er erhielt als Lehen den Hof Gand in Vertigen. Den jünsten Sohn Hartmann hatte Thusnelda beim Gerstenschnitt geboren. Er erhielt den Hof Giggelberg und nannte sich Gerstgrasser. So waren Ritter Randold und seine getreue Gemahlin Thusnelda zu Stammeltern vieler Nachkommen geworden, die sich unter diesen vier Namen weit verzweigten.
(Einen Hof ohne Getreideanbau benannte man früher "Grashof", gedieh wenigstens Gerste, konnte er "Gerstgras" heißen. (Aus "Sage, Brauchtum und Geschichten" von Maria Gerstgrasser)