Donnerstag, 16. August 2012

Wetterlaitn

Das Wetterläuten ist ein alter Brauch zur Abwehr von Unwettern. Den fürchterlichen Gewalten eines Gewitters wollte man sich nicht schutzlos ausgesetzt fühlen. Wenn ein "hagelschwangeres" Gewitter drohte, eilte der Mesner zur Kirche und begann mit dem Wetterläuten. Man glaubt, dass eine Glocke das Land soweit vor Blitz und Hagel schütze, wie weit ihr Klang zu hören sei. Früher eilte auch der Priester zur Kirche, um den Wettersegen zu spenden. Diesen Segen gibts in der heutigen Zeit bei den wöchentlichen Gottesdiensten in den Sommermonaten. Es geht die Geschichte, dass es von den Geistlichen welche gäbe, deren Segen besonders wirksam sei. In unserer Gegend waren dies meist die Kapuziner- oder Franziskanerpater.
Bei aufziehendem Gewitter streute die Bäuerin geweihte Kräuter, wie Hochgemuth, Donnerkugeln, Wohlgemuth, Haselzweige, Tausendguldenkraut, Wermuth, Minze, Kamille, Himmelbrand, Wegwarte, Rosmarin und Baslguam (Basilikum), die bei der Feiertagsmesse am 15.08. geweiht wurden, oder "Palmbuschn" (Zweige, die am Palmsonntag geweiht wurden) in die Glut.
Wissenschaftliche Erforschungen dieses Brauches haben gezeigt, dass Klänge tatsächlich durch ihre Resonanz eine physikalische Reaktion auslösen. Die durch das Glockengeläut erzeugten Schwingungen sollen die Bildung großer Hagelkörner verhindern.

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