Bei einem Bauern in Partschins war eine Hexe im Dienst, die den Hütbuben gar nicht ausstehen konnte. Bald gab sie ihm eine Ohrfeige, dass ihm der ganze Kopf sang, bald malträtierte sie ihn auf andere Weise. Die Bäuerin sagte kein Wort dazu, weil die Dirn bei ihr in hohen Ehren stand, denn die Kühe gaben so viel Milch, wie früher nie und Butter und Käse gab es im Überfluss.
Bald jedoch suchten einige Hexen die Gebeine der Toten zusammen und legten sie in Ordnung. Nur eines konnten sie nicht mehr finden. Nach langem vergeblichen Suchen brach ein Weib von einer Haselstaude einen Zweig und legte ihn statt des fehlenden Beinchens unter allerlei Sprüchen hin.
Alsogleich wurde die Zerrissene lebendig und sprang auf. "Nun bist du wieder ganz", sagte die Alte, "bis dich jemand 'Haselhexe' nennt. Dann ist aber der Zauber hin und du zerfällst in viele Stücke wie vorher. "Dies merkte sich der Knabe und schlich alsogleich zu seiner Arbeit zurück. Bald kam sie nach und fand die Körbe noch nicht gefüllt. Da fing sie an zu fluchen und zu schelten und schlug den Knaben. "Laß mich in Ruhe, sonst will ich dir helfen", drohte er. Doch umsonst - sie mißhandelte ihn nur umso mehr. Endlich rief er: "Du bist die Haselhexe!" - und augenblicklich fiel sie in Stücke.
Der Knabe war nun von der Hexe erlöst, der Bäuerin aber war die ganze Geschichte unlieb, denn Milch und Butter nahmen ab und im ganzen Dorf wurde bekannt, dass sie eine Hexe im Dienst behalten habe.
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