Die heiße Zeit des Sommers ist vorbei, die Nächte oft schon recht kühl, aber der Herbst hat noch nicht so richtig Einzug gehalten.
Der Ursprung
dieser Bezeichnung führt weit in die Vergangenheit, in die germanische
Mythologie. Der Name leitet sich von Spinnfäden her, mit denen junge
Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Mit „weiben“ wurde im
Altdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet.
Die
Spinnennetze zwischen Gräsern, Blumen, Zweigen, Büschen, an Dachrinnen und
Fensterläden, an Zäunen und Mauern entdeckt man vor allem an den ungewöhnlich
warmen und sonnigen Tage im Herbst, die man auch “Flugsommer” oder
“Frauensommer” nennt.Im Volksglaube wurden diese Spinnweben aber auch für Gespinste von Elfen, Zwergen, der Nornen oder der Jungfrau Maria („Marienfäden“, „Mariengarn“, „Marienseide“, „Marienhaar“ oder „Unserer Lieben Frauen Gespinst“, „Mutter Gottes Gespinst“) gehalten. Weitere Bezeichnungen sind Ähnlsummer, Frauensommer, Mädchensommer, Mettensommer, Mettkensommer, Metjensommer, Witwensömmerli, Liebfrauenhaar und fliegender Sommer.
Im Volksglauben nahm man an, dass es baldige Hochzeit verheißt, wenn sich fliegende Spinnfäden im Haar eines jungen Mädchens verfangen.
Das Landgericht in Darmstadt hat im Jahr 1989 festgestellt, dass die Verwendung des Ausdrucks “Altweibersommer” durch die Medien keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von älteren Damen darstellt.
Der Altweibersommer tritt übrigens in Amerika fast zur gleichen Zeit auf. Er nennt sich dort “Indian Summer” und ist berühmt für die prächtige Herbstfärbung der Laubbäume. Der Name “Indian Summer” gründet auf eine alte indianische Legende, nach der das Rot der Bäume das Blut eines erlegten Bären symbolisieren soll. In Schweden spricht man vom “Birgitta-Sommer”, in Finnland von “ruska-aika” (Zeit der Braunfärbung); in diesen Ländern liegt der Altweibersommer meist Anfang bis Mitte Oktober.
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